Forschung der FHV begrüßt Roboterhund als neues Teammitglied
Rhomberg Sersa Rail Group übergibt SPOT für Forschungs- und Lehrzwecke
Rhomberg Sersa Rail Group übergibt SPOT für Forschungs- und Lehrzwecke
Dornbirn, 5. September 2023 – Rhomberg Sersa Rail Group übergibt den mobilen Roboterhund SPOT an die Fachhochschule Vorarlberg (FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences) zur weiteren Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen der FHV am Campus V. Durch die vielfältigen Forschungs- und Entwicklungskompetenzen findet der High-Tech-Roboter zukünftig Einsatzmöglichkeiten im Forschungszentrum Mikrotechnik, in der Digital Factory sowie in der Lehre.
„Die Übergabe des Roboterhundes SPOT ist ein Zeichen der erfolgreichen und engen Kooperation mit führenden Unternehmen in Vorarlberg. Gemeinsam treiben wir die Digitalisierung voran. Der SPOT bereichert unsere Forschungsteams und unterstützt in spannenden Zukunftsthemen“, bedankt sich Stefan Fitz-Rankl, Geschäftsführer der FHV, anlässlich der Übergabe. Mit der Schenkung des High-Tech-Tools wird eine erfolgreiche und langfristige Partnerschaft fortgesetzt, die einerseits die wissenschaftliche Arbeit vorantreibt und andererseits praxisnahe Lösungen entwickelt. „Die FHV bildet hochqualifizierte zukünftige Mitarbeitende aus. Es ist uns ein großes Anliegen, diese jungen Fachkräfte von morgen schon heute mit modernster Technologie in Kontakt zu bringen”, erläutert Hubert Rhomberg, Mitglied Owner Board Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG) und betont: „Damit folgen wir unserem Credo, dass Wissen sich nur vermehren kann, wenn es auch geteilt wird.“
SPOT ist ein mobiler und agiler Roboter von Boston Dynamics und stellt eine vielseitige Sensorplattform dar. Das Gerät wurde ausgiebig getestet und für Anwendungen mit unterschiedlicher Sensorik eingesetzt. „Der Roboter ist ein gutes Beispiel für unsere Innovationstätigkeit im Bereich Erhaltung und Neubau von Eisenbahninfrastruktur“, erläutert Garry Thür, CTO Rhomberg Sersa Rail Group. Zum Einsatz kam SPOT bisher bspw. bei den Baustellen Eppenbergtunnel und Flamatt-Laupen der Schweizer Bundesbahnen oder bei Gleisinspektionen im Schienennetz. Der Roboter übernahm dabei Fotodokumentationen und Vermessungen für Baustellenbegehungen, das Ermitteln des Baufortschritts und die Qualitätssicherung sowie das Scannen von Tunnelprofilen. „Die Unterstützung unserer operativen Geschäftsfelder durch leistungsfähige digitale Lösungen entwickeln wir laufend weiter, denn das Gewinnen und Nutzen von großen Datenmengen wird zukünftig ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein“, blickt Thür voraus.
Die RSRG plant im Rahmen weiterer Entwicklungsarbeiten gemeinsam mit der FHV verschiedene digital-basierte Einsätze des Roboters auf der digitalen Baustelle, zum Beispiel als mobiler Sensor für gefährliche Gase und Mengenkontrolle von Baumaterial im Tunnelbau. SPOT unterstützt dabei als Risikominimierer, indem die Erkundung und Überwachung solcher Umgebungen sicher erfolgt. “SPOT eröffnet uns die Möglichkeit, die fortschrittliche Robotik mit neuesten Entwicklungen im Bereich der Sensorik und Datenanalyse zu verbinden und deren Grenzen auszuloten, ja gar zu verschieben”, erläutert Fadi Dohnal, Leiter des Forschungszentrums Mikrotechnik der FHV. Ein weiterer Fokus ist der Einsatz des Roboters als mobile Sensorplattform in der Umweltsensorik. Das Forschungszentrum Mikrotechnik untersucht zukünftig die Bodenqualität von Äckern oder die Baumgesundheit in Wäldern mit Hilfe des Roboterhundes. Basis dafür ist die Datensammlung und -übertragung.
Drahtlose Datenübertragung, Datenorganisation und Datenanalyse mittels künstlicher Intelligenz sind die Kernthemen der Digital Factory Vorarlberg GmbH, einem Joint Venture der FH Vorarlberg und dem AIT Austrian Institute of Technology. Die Daten, die SPOT in Zukunft erfassen wird, werden durch Nutzung von 5G-Netzen in Echtzeit vom mobilen Einsatzort zu modernsten Datenökosysteme übertragen. „Datenökosysteme erlauben eine organisationsübergreifende Steuerung der Datennutzung durch verschiedene Teilnehmende bei höchstmöglicher Datensicherheit“, erklärt Robert Merz, Geschäftsführer der Digital Factory Vorarlberg. „Im Mittelpunkt stehen eine sichere Datenaufbewahrung und der Grundsatz, dass die Daten bei den Besitzern verbleiben. Mit solchen Systemen ist es auch möglich, einen Teil der Daten einer breiten Community als Open Data zur Verfügung zu stellen. Nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Daten bleiben selbstverständlich nur den berechtigten Personen zugänglich.” Das Team der Digital Factory Vorarlberg beschäftigt sich darüber hinaus mit der Entwicklung intelligenter Algorithmen zur Auswertung der Daten, um einen Mehrwert daraus zu erzeugen. „Wir decken einen breiten Bereich der Datenanalyse ab und wenden dabei die jeweils optimalen Verfahren an, von der Statistik bis zur künstlichen Intelligenz”, so Merz abschließend.